2. Arbeitstag

Der Tag begann mit einer finnischen Frühlingsbegrüßung: Tiefster Schneefall! Die Landschaft war schon komplett in Weiß gedeckt und der Schnee war um die 30 cm hoch.
Nach dem Frühstück der Kinder wurde die Honigtal-Gruppe aufgeteilt. Die eine Hälfte blieb drinnen und bastelte Flugzeuge aus Eisstielen oder Pappe, und die anderen Kinder gingen raus in den Schnee!
Es fiel immer noch Schnee vom Himmel in dicken Flocken und die Kinder hatten eine Menge Spaß. Nach einer Stunde gingen wir wieder hinein und wechselten mit der anderen Gruppe ab.
Interessanterweise gibt es im Eingangsbereich zwei Heizschränke für die Handschuhe und Mützen der Kinder!

Den Tag über sowie auch bei der Einrichtung hing die finnische Flagge auf Halbmast. Die Schießerei in der Schule von Vantaa ist ein Thema, das Viele noch lange beschäftigen wird.

Die Highlights des Tages
Es zeigt sich erneut, dass ein Bilderbuch in einer fremden Sprache immer noch für viel Unterhaltung sorgen kann, als ich mit zwei Kindern die Geräusche der dort abgebildeten Figuren nachmachten und viel dabei lachten.

Die Gruppe hat einen Raum, in dem die Kinder sich austoben können. Gleichzeitig aber sind an den Wänden Schränke angebracht, die beim Öffnen herausklappbare Etagenbetten offenbaren. Damit kann der Raum schnell in einen gut füllbaren Schlafraum umgewandelt werden. Die Fenster sind abgedichtet, damit es auch richtig dunkel wird. Und es ist eine Minidiscokugel aufgehangen!

Ich habe außerdem heute das Geheimnis dieser Pastillen gelöst, welche die Kinder immer nach dem Essen nehmen. Sehen aus wie klassische Pfefferminzbonbons/Kaugummis. Aber – es sind Zahnpflegepastillen!
Und es gibt Sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Jedes Kind hat seine eigene Packung, und sie essen die automatisch nach dem Essen.

Ein weiteres Highlight von heute: eine Wörter-/Buchstaben-Lern-App, welche mir Lotta freundlicherweise vorstellte.
Jedes Kind hat ca. 20 Minuten Tablet-Zeit in der Woche. Aber die Apps auf den iPads sind von der Stadt vorgegeben. In den Fotos sieht man die Gamification in Form einer Spielfigur, die individuell gestaltet werden kann. Das spielende Kind bewegt diese auf einem festgelegten Pfad, einer Fantasielandschaft. Darauf sind Sterne, welche die einzelnen Level kennzeichnen. Beim Erreichen eines Sterns öffnet sich ein Level (siehe Fotos), das immer unterschiedlich designed wurde.
Buchstaben erscheinen, erst einer, dann mehrere. Das Kind hört über Kopfhörer einen Laut (ausgesprochener Buchstabe) und muss erkennen, welcher Buchstabe damit gemeint ist. Am Ende des Levels wird gezeigt, wie viele richtig und falsch waren. Es werden dann Kristalle dementsprechend vergeben. Laut meiner Kollegin Lotta hat sie schon erlebt, wie diese Apps zur sprachlichen Verbesserung beigetragen haben.

Es gibt auch Extra-Spiel-Versionen für Kinder mit Migrationshintergrund. In denen die Wörter so ausgesprochen werden, wie ein Muttersprachler des jeweiligen Landes dies tun würde.