3. Arbeitstag

Minus 6 Grad und leider kein neuer Schneefall.
Die Gruppen wurden nach dem Frühstück wieder aufgeteilt und wir sind wieder mit den Kindern auf den eigenen Spielplatz gegangen. Die andere Hälfte war währenddessen in der Sporthalle.

Highlights des Tages:
Nach dem Freispiel draußen sind wir ebenso in die Turnhalle. Dort hatte Marja ein DIN-A4-Blatt dabei, mit acht verschiedenen Grafiken. Grafik 2 bis 7, stehen jeweils für ein Spiel. Jedes stammt aus einem Land, aus dem eines der Kinder seine Wurzeln/seine Herkunft hat. Bild 2: Iran, Bild 3 (Katze): Russland, Bild 4: China, Bild 5 (Krokodil): Vietnam, Bild 6: Philippinen und Bild 7: Italien.


Das erste Spiel (Bild 1) fing mit einem Sitzkreis an. Ein erstes Kind wird aufgerufen und es läuft um den Kreis herum, während die Erzieherin den Namen im Rhytmus singt/ruft und die Gruppe dabei im Takt in die Hände klatscht. Nachdem das Kind den Kreis beinahe umrundet hat, wird ein zweiter Name aufgerufen und mit „gesungen“. Beide Kinder halten sich an den Händen, bis wieder nur noch ein Name erklingt. Das erste Kind setzt sich in den Kreis. Und so geht es weiter, bis alle Kinder drangekommen sind. Ein Junge wollte nicht mitmachen, das wurde akzeptiert und er wurde übersprungen.

Spiel Nummer 2. Alle Kinder laufen in der Halle herum und ein Kind hat ein buntes Tuch in der Hand und muss nun ein anderes Kind fangen/berühren. Sobald das geschafft ist, muss dieses nun wiederum ein Kind jagen und berühren. Das geht so lange weiter, bis die Erzieherin das Spiel beendete.

Nummer 3. Wir bilden einen Kreis und halten uns alle an den Händen. Zwei Kinder bleiben draußen. Eines ist die Maus und das andere ist die Katze, welche die Maus fangen muss. Die Maus fängt in der Mitte des Kreises an und die Katze bleibt draußen. Wenn ein Händchenpaar die Arme hochhebt, kann die Maus raus- bzw. reinflitzen. Wenn die Arme nach unten gehen, ist der Zugang versperrt. Wenn die Katze die Maus schnappt. Kommen zwei andere Kinder dran – bis alle durch sind. Das klappte nur minder gut. Die Regel mit „Kein Durchkommen, wenn der Kreis geschlossen ist klappte eher so minder gut bzw. gar nicht. ^^

Spiel 4. Am einem Ende der Halle werden Objekte verteilt (siehe Fotos) und je zwei Aufstellhütchen kommen an das gegenüberliegende Ende (längsseits). Die Kinder werden in zwei Gruppen unterteilt und jede Gruppe stellt sich hinter eines der Hütchen. In der Mitte wurde ein Kind ausgewählt (Fänger*in), um die Vordersten der Gruppe daran zu hindern, zu den Objekten zu gelangen. Eines davon aufzuheben – und damit wieder zu ihren Gruppen zurückzulaufen
Welche Gruppe am Ende die meisten Objekte sicher zurückgebracht hatte, hat gewonnen.

Für das 5. Spiel wurden drei Matten in einer Linie auf den Boden gelegt. Diese stellen das Wasser da. Ein Kind fängt an, das Krokodil zu sein und den „Fluss“Um (auf allen Vieren) entlangzulaufen und dabei eines der Kinder zu schnappen, welche sich am Ufer entlang bewegen. Wenn es aber plötzlich ans Ufer geht, müssen die anderen Kinder ins Wasser hüpfen usw.
Auch dieses Spiel wird durch die Fachkraft beendet.

Das vorletzte 6. Spiel habe ich nur minder verstanden. Es gab zwei Flächen mit je vier markierten Eckpunkten. Die Kinder wurden in zwei Gruppen unterteilt. Wenn „Agawan“ gerufen wurde, mussten die Kinder sich neu verteilen, wobei aber immer ein Kind in der Mitte übrig blieb. Dieses sollte dann erneut „Agawan“ rufen usw.

Das 7. und letzte Spiel war recht einfach. Alle Kinder standen auf einer Seite der Halle und ein ausgewähltes am anderen Ende. Dieses zählte bis drei und rief dann etwas auf Finnisch, was ich mir leider nicht behalten hatte. Sowas wie „Still“.k Während die anderen Kinder losliefen. Beim Ruf „Still“ dreht es sich schnell um und alle Kinder, die sich dann noch bewegt hatten, müssen wieder zurück zum Startpunkt. Wenn eines der laufenden Kinder das Zählende berührt, ist es dran. Die Fachkraft schaute, dass jedes Kind einmal drangekommen ist.

Am Ende wurde ruhigere Musik gespielt. Die Kinder haben sich zu zweit zusammengesetzt und abwechselnd legten sie sich hin. Jedes Päarchen hatte einen weichen Gegenstand, und das aktuell sitzende Kind streichelte dem/der Liegenden über den Körper.

Ansonsten habe ich meine Fertigkeit im Papier-Fledermaus-Fliegerbasteln verfeinert, was begeisterten Anklang bei ein paar der Kids auslöste. Ich hatte die ersten Tage beobachtet, dass ein paar der Kinder großen Gefallen an Papierfliegern zeigten. Die Fledermäuse wurden dann ausgiebig im Flur getestet und ich muss noch daran arbeiten, diese so zu basteln/zu werfen, damit sie tatsächlich mit „den Flügeln schlagen.“

Da mir schon am ersten Tag aufgefallen ist, wie ruhig es im großen Essensaal zugeht. Hab ich heute meine Kollegin Sini danach befragt? In den ersten zwei-drei Wochen benutzten sie ein Token-System (Operantes Konditionieren), in Form von kleinen Perlen. Jeden Tag, wenn die Kinder halbwegs ruhig waren beim Mittagessen (nicht rumschreien oder sonstige, größere Unruhe) und ihr Geschirr selbständig abräumten, wurde eine Perle in ein Glas gelegt. Als das Glas voll war, durften die Kinder sich was wünschen. (Sie wollten einen Toy-Day, sprich ein Spielzeug von daheim mit in die Einrichtung nehmen.)
In den daraufhin vergangenen 2–3 Wochen hatten sie sich schon an das Verhalten gewöhnt und blieben dann dabei.